Château de Greifenstein und die Grotte Saint Vit

Wanderung bei Saverne mit Ausblicken über das Zorntal

Château de Greifenstein Château de Greifenstein

Westlich von Saverne (Zabern) schlängelt sich die Zorn vom Departement Moselle kommend zur Rheinebene. Unsere Wanderung verbindet auf der Nordseite des beschaulichen Tals das mittelalterliche Châeau de Greifenstein mit der Kirchenhöhle des Heiligen Nothelfers Veit. Freuen wir uns über schöne Aussichten über das Tal der Zorn und eine besondere Grotte.

Auf dem Elsässischen Burgenweg

Beim (A) Étang du Ramsthal, dem Fischweiher vom Ramsthal treffen, gleich mehrere Wanderwege des Vogesenclubs aufeinander. Für den Aufstieg zur Burgruine Greifenstein können wir einfach dem Symbol des Elsässischen Burgenwegs folgen. Damit passieren wir den Weiher und überqueren den Ruisseau de la Fontaine Mélanie, sprich: Den Bach der Melanie-Quelle auf einem pragmatisch gehaltenen Brückle.

Nachdem wir einen breiteren Waldweg gekreuzt haben, treffen wir auf eine Forststraße. Auch hier setzt sich der Wanderweg auf der anderen Seite nach links fort. In diesem Fall kreuzen wir nach gut 350 Metern erneut die Forststraße. Wer flachere Wege bevorzugt, kann alternativ die Forststraße nutzen und bei der Dreieckskreuzung links abbiegen. Nach insgesamt 1200 Metern treffen wir so wieder auf den Burgenweg.

Burgruine Château de Greifenstein

In beiden Fällen halten wir uns anschließend rechts, womit wir über die Nordseite zum (1) Château de Greifenstein gelangen. Die voneinander getrennt stehenden Türme lassen ahnen, dass hier zwei Burgen nebeneinander gebaut wurden. Im Westen befindet sich das Alte Greifenstein. Es wurde zu Beginn des 13. Jahrhunderts erbaut und im Jahr 1217 erstmals erwähnt. Als Besonderheit besitzt es den mit 13 Metern höchsten romanischen Bergfried im Elsass. Das jüngere Schloss Petit-Greifenstein entstand zwischen 1240 und 1328 am östlichen Ende des Bergrückens.

Recycling einer Festung

Nachdem die Linie der Herren von Greifenstein Mitte des 15. Jahrhundert erlosch, erwarb das Bistum Straßburg nach und nach alle Anteile der Festung. Nachdem die Greifenstein zusehends verfiel, wurden im Jahr 1670 die Buckelquader des Verlieses für den Bau des Bischofspalastes von Zabern verwendet. Der Vicomte von Turelle plante zwar, die Burg wieder in einen, den neuen militärischen Anforderungen entsprechenden Zustand aufzubauen.

Sein Vorhaben wurde jedoch aufgegeben und stattdessen 1675 befohlen, die beiden Burgen zurückzubauen und als befestigte Anlage unbrauchbar zu machen. Während der rechte, östliche Teil der Gesamtanlage nur bedingt zugänglich ist, ist der Aufstieg zur Aussichtsplattform des mittleren Turms frei zugänglich. Er eröffnet uns eine schöne Sicht über das Zorntal zu den gegenüberliegenden Burgen von Hoch-Barr und Groß-Geroldseck und nach Osten über Zabern und die Rheinebene bis zum Schwarzwald.

Höhle des Heiligen Veit

Nach dem Burgbesuch trennen sich die Wege. Während der Burgenweg links abzweigt und als Nächstes Kurs auf Zabern nimmt, wechseln wir auf den GR 531. Damit folgen wir nun der Wegkennzeichnung blaues Rechteck über bequem zu laufende Waldwege zur (3) Grotte St-Vit. Oberhalb der Höhle befindet sich das heute parkähnlich gestaltete Gelände mit den Resten einer Kapelle und mehreren Hinweistafeln zu dem ehemaligen Wallfahrtsort oberhalb von Zabern. Ab dem 16. Jahrhundert bis zur Französischen Revolution wurden hier Messen zur Heilung von Menschen gehalten, welche unter dem so genannten Veitstanz litten. Nachdem wir am Rand des Plateaus einige Rastmöglichkeiten finden, erfolgt der Abstieg zur Höhle über Treppen auf der linken Seite. Sie dient auch heute wieder als Raum für Gottesdienste.

Rückweg zum Weiher von Ramsthal

Anschließend nehmen wir die letzten Stufen bis hinunter zu einem Waldweg. Diesem folgen wir links, bis wir auf die Markierung rotes Kreuz treffen. Dort wechseln wir rechts auf den schmaleren Pfad Richtung Saverne. Im weiteren Verlauf kreuzen wir einen anderen Waldweg und laufen dann oberhalb der Bahnlinie Paris-Straßburg.

Wo wir wieder auf den Elsässischen Burgenweg gelangen, halten wir uns rechts, sodass wir beim Bahnübergang (3) Ramsthal auf die Zufahrt zum Wanderparkplatz treffen. Ab dort sind es links noch wenige Meter bis zum (E) Étang de Ramsthal, wo wir zufrieden auf eine abwechslungsreiche Wanderung zurückschauen können.

Wallfahrt zur Grotte St-Vit

Die Wallfahrt des Heiligen Vit ist im Tal der Zorn seit Mitte des 14. Jahrhunderts bezeugt und genoss eine gewisse Berühmtheit. Damals gab es in Flandern, den Rheingebieten und in Böhmen zu Epidemien von krampfhaftem Tanz. Die Behandlung zielte darauf ab, Menschen mit Nervenstörungen zu helfen und Unfruchtbarkeit zu heilen. Dazu wurden auf dem Altar traditionell Votivgaben in Form einer Kröte platziert.

Laut Kolumnisten David Specklin werden 1518 hundert Patienten, die vom Veitstanz betroffen sind, von Straßburg nach Saverne, Holenstein oder Veitsberg gebracht. Dort werden verschiedene Aberglaubenzeremonien abgehalten. Es heißt, die aus Rot vertriebenen Kranken drehen sich um den Altar. Dabei werden wir mit Weihwasser besprenkelt und mit geweihter Creme signiert.

Vor der Revolution bestand die religiöse Stätte aus zwei Kapellen: Eine oben auf dem Plateau, die andere in der darunter liegenden Höhle. Daran schlossen sich eine Einsiedelei und ein kleiner Bauernhof an. 1818 wurde der Wallfahrtsort nach religiösen Aspekten restauriert, verlor aber seine Bedeutung als Pilgerziel. Im Jahr 1865 zerstörte ein Feuer die in eine Scheune umgewandelte Kapelle und den benachbarten Bauernhof. Danach waren die religiösen Aktivitäten bis zum Zweiten Weltkrieg, allerdings nur episodisch und eingeschränkt, auf die Höhle beschränkt. Ein Teil der alten Möbel sind heute in der Kirche und dem Museum von Saverne ausgestellt.

Anfahrt, Anforderungen und GPS-Daten zur Wanderung

Anfahrt mit dem Auto: Von der A4 bei Ausfahrt 45 nach Saverne abfahren, dann der Beschilderung ins Zentrum von Saverne folgen. In Saverne von der Route de Paris links auf die Straße des 19 Novembre abbiegen, nach 1 km rechts zum Parkplatz am Fischweiher von Saverne abbiegen. Auf eventuell kreuzenden Bahnverkehr achten.
Bus und Bahn: -

AusgangspunktÉtang de Péche Saverne im Tal der Zorn
KoordinatenN 48.7393, E 7.3431
Gehzeit2.30 Stunden
Distanzca. 6,3 km
Anstiege250 HM
AnforderungenNach dem ersten Anstieg angenehm zu laufende Wanderung.
EinkehrAuf der Strecke keine, schöne Rastmöglichkeiten bei der Höhle des Heiligen Veit
GPS-DatenWanderung Burgruine Greifenstein gpx
KML-DatenWanderung Burgruine Greifenstein kml

Wanderkarte zur Buergruine Château de Greifenstein

Höhenprofil

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