Geologischer Pfad auf dem Bastberg

Wanderung von Bouxwiller auf den Berg der Hexen

Wanderung von Bouxwiller auf den Bastberg Wanderung von Bouxwiller auf den Bastberg

Der Bastberg besticht durch seine isolierte Lage am Rand der Rheinebene. Obwohl nur 326 Metern hoch, bietet er uns eine herrliche Sicht zum Ostrand der Vogesen. Einst sollen hier Hexen vom Michelsberg ihr Unwesen getrieben und arglosen Menschen Streiche gespielt haben. Heute eröffnet uns die Wanderung auf dem geologischen Pfad spannende Einblicke in die Entstehung dieses einzigartigen Hügels bei Bouxwiller.

Start beim Wanderparkplatz Galgen bei Bouxwiller

Wir starten beim (A) Wanderparkplatz Galgen in der Rue du Bastberg und laufen die Runde entgegen dem Uhrzeigersinn. Damit wandern wir zunächst ein kurzes Stück zurück in Richtung Bouxwiller. Noch ehe wir die ersten Wohnhäuser erreichen, biegen wir links ab und nehmen die Verbindung zur (1) Rue du Galgenberg, wo wir erneut links abbiegen. Auf einem nahezu schnurgeraden Weg erreichen wir bald (2) La Porte, die Tür. Das rund 25 Tonnen schwere Kunstwerk besteht aus 245 Millionen Jahre altem Vogesensandstein.

Drei Gauben sind so in das Werk integriert, dass die Sonnenstrahlen der aufgehenden Sonne zwischen dem 15. und 25. Dezember durch die Öffnung des unteren Rechtecks fallen. Zwischen dem 5. und 15. Februar fallen die Sonnenstrahlen der untergehenden Sonne durch das oben platzierte Dreieck. Das Werk symbolisiert den Eingang und ist eines von sieben Chorten, denen wir auf dem Rundgang begegnen. Sie alle informieren uns über die wichtigsten Gesteinsarten, die auf dem Bastberg zu finden sind.

Le Masque und La Vrille

Auf dem nächsten Abschnitt folgen wir der Markierung gelber Ring über einen landwirtschaftlichen Weg in die offene Landschaft. Mit Sicht über ausgedehnte Felder zu den bewaldeten Ausläufern der Vogesen gelangen wir zu Le Masque, die Maske. Das 18 Tonnen schwere Werk symbolisiert die Angst und besteht aus oberem Muschelkalk. Es besitzt nur eine offene Gaube, die sich allerdings teilt, sodass der Blick durch die »Augen« der Chorte möglich wird.

Gleich danach biegen wir bei einem (3) Hochsitz scharf links in den Wald ab und folgen dem ansteigenden Pfad bis zum Chorten (4) La Vrille, die Spirale. Die viereckige Form der einzelnen Blöcke ist natürlichen Ursprungs. Um den Bau eines unschönen Würfels zu vermeiden, wurde jede Etage um zehn Grad nach Westen verschoben. Dadurch hat der Künstler eine Drehung erzeugt, die fast einer Viertel Umdrehung zwischen der Basis und der Spitze entspricht.

Aufstieg auf den Bastberg

Ein Stück oberhalb der Spirale befindet sich der Rückweg nach Bouxwiller. Zunächst jedoch biegen wir rechts ab, sodass wir wieder in den Wald eintauchen. In diesem ruht die forstwirtschaftliche Nutzung zugunsten der Erholung und der Natur. Dafür sind an den Bäumen Nistkästen für Eulen und andere Vögel sowie für Bilche angebracht. Bei (5) L'œuf, dem aus mittlerem Muschelkalk erstellten Ei und Chorten der lebendigen Erde, zweigen wir halblinks auf einen Pfad ab, der hoch zu einer großen Eiche führt. Erst rechts, ein Stück weiter wieder links ab kommen wir damit hoch auf den (6) Bastberg. Glauben wir den Legenden, sollen sich hier einst Hexen zur Mitternacht versammelt haben. Nach ihrem wilden Ritt durch die Luft saßen sie gemeinsam, führten wilde Tänze auf und trieben ihren Spaß mit ahnungslosen Lehrern und Musikern.

Galgenberg und Goethe-Linde

Nachdem wir die Aussicht und besondere Ausstrahlung des Hügels genossen haben, verlassen wir den sagenumwobenen Ort wieder und folgen den Wegmarkierungen zu einem (7) Parkplatz. Während es rechts nach Imbsheim ginge, bleiben wir auf dem mit gelbem Ring ausgewiesenen Weg. Damit biegen wir erst links, knapp 200 Meter weiter rechts und dann wieder links ab, womit wir auf den bewaldeten (8) Galgenberg kommen.

Von dort führt der Weg bergab an den Waldrand, wo es links zur (9) Goethe-Linde geht. Im Abstieg passieren wir mit Le Casque, der Helm, und Le Goliath zwei weitere Chorten. Nach 800#Metern ab der Linde sind wir schließlich wieder zurück beim (E) Wanderparkplatz Galgen. Wer dort wissen will, ob die Hexen auch mit ihm ihren Schabernack getrieben haben, sollte Rucksack und Taschen überprüfen. Ist nirgends ein Pferdehuf zu finden, scheint alles in bester Ordnung zu sein.

Die Hexen auf dem Bastberg

Lange war der Sankt-Sebastians-Berg bei den Menschen verrufen. Mehrere Menschen wurden Zeuge, wie Hexen in der Walpurgisnacht auf dem Bastberg ihr Unwesen trieben. Darunter war ein Lehrer, den das Licht auf dem Berg angelockt hatte. Oben fand er sich inmitten von Hexen wieder, die mit wehenden Gewändern wilde Tänze aufführten. Sie luden ihn zu Speis' und Trank ein, ehe sie ihn baten, auf einer Geige Tanzlieder zu spielen. Nach einer wilden Nacht erwachte der Lehrer mit zerrissenen Kleidern, einen Pferdehuf zu seinen Füßen. Da erst merkte er, dass er anstelle einer Geige eine schwarze Katze am Schwanz hielt, die ihn biss und kratzte.

Anfahrt, Anforderungen und GPS-Daten zur Wanderung

Anfahrt mit dem Auto: Von der A4 bei Ausfahrt 45 nach Saverne abfahren, dann weiter über Dossenheim nach Bouxwiller. Dort im Ort von der D 133 in die Rue du Bastberg abbiegen, dieser zum Parkplatz folgen.
Bus und Bahn: Ab dem Bahnhof Obermodern mit dem Bus nach Bouxwiller Schattermann. Von dort sind es etwa 800 m bis zum Einstieg in die Wanderung.

AusgangspunktParkplatz Galgen bei Bouxwiller
KoordinatenN 48.8220, E 7.4685
Gehzeit2 Stunden
Distanzca. 5,9 km
Anstiege120 HM
AnforderungenLeichte Wanderung auf Wirtschaftswegen und kurzen Pfaden
EinkehrAuf der Strecke keine.
GPS-DatenWanderung Bastberg bei Bouxwiller gpx
KML-DatenWanderung Bastberg bei Bouxwiller kml

Wanderkarte zum Bastberg bei Bouxwiller

Höhenprofil

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