Wanderung zum Château de Guirbaden

Zugang zur Burgruine ab dem Grendelbruch im Bruchetal

Wanderung zum Château de Guirbaden Wanderung zum Château de Guirbaden

Hoch über der Magel nimmt die Burg Château de Girbaden einen Vorsprung des Odilienbergs nahezu komplett ein. Die auch als Veltenschloss bekannte Festung ist 280 Meter lang und 60 Meter breit. Somit erwartet uns auf dieser ruhigen Wanderung die tatsächlich größte Burgruine im Elsass.

Direkt zum Château de Guirbaden oder Rundwanderung?

Bereits beim Ausgangspunkt haben wir die Wahl. Wem es vor allem um die Burg geht, braucht vom oberen Ende der Rue du Quartier Guirbaden nur der rot-weiß-roten Markierung des Vogesenclubs zu folgen. Nach gut einer Stunde sollte die Festung dann schon erreicht sein. Für die Rundwanderung laufen wir die Zufahrt wenige Schritte zurück, um dann rechts abzubiegen. Der breite Weg beschreibt eine weite Rechtskurve und führt uns ohne Beschilderung in den Wald hinein. Beim Forsthaus halten wir uns zweimal kurz nacheinander rechts, womit wir dem Forstweg bis zum Col de la Wolfsgrube folgen.

Chapelle Saint Valentin und Tour de la Faim

Auf der Passhöhe treffen wir auf den direkten Weg, dem wir nun links über angenehm zu laufende Pfade zum Château de Guirbaden folgen. Die Festung erstreckt sich über zwei Plateaus. So wie wir uns bei der Festungsmauer rechts halten, kommen wir zunächst zum Eingang in die Vorburg mit der Valentinskapelle und der Tour de Faim, also dem Hungerturm. Nach dem Untergang der Burg diente die Kapelle noch bis ins 19. Jahrhundert als Einsiedlerklause. Im Jahr 1850 brannte sie nieder, wurde aber wieder aufgebaut. Zu Pfingsten ist sie heutzutage das Ziel einer Wallfahrt mit Tiergottesdienst, also mit Segnung der dabei anwesenden Hunde.

Burgruine Château de Guirbaden

Begeben wir uns an das östliche Ende der Vorburg, so öffnet sich dort die Sicht über einen Quergraben auf die Oberburg. Einzig der Zugang dorthin ist nicht so leicht. Denn leider sind Teile der Burg wegen Einsturz- und Steinschlaggefahr gesperrt. Der Verein Sauver le Guirbaden – Rette Girbaden – bemüht sich jedoch, die Höhenburg zu erhalten. Bis die Arbeiten abgeschlossen sind, erfolgt der Zugang in die Hauptburg von Osten.

Im Burghof finden wir schließlich einige hübsche Plätze für eine ausgiebige Rast mit Blick auf die Reste des Bergfrieds. Oder, in Blickrichtung Westen, zum Saalbau mit romanischen Fenstern. Der spätere Rückweg erfolgt bis zum Col de la Wolfsgrube auf bekanntem Weg, dann weiter mit der rot-weiß-roten Markierung. Auf dem letzten Abschnitt lohnt sich außerdem noch ein Abstecher zur Chapelle et Rocher Catherine, eine zum Teil in den Felsen gebaute Kapelle.

Rocher de Grendelbruch

Am östlichen Ende des Parkplatzes sowie auch von unserem Hinweg zweigen Pfade hoch zum Grendelbruchfels ab. Der Weg führt uns durch einen verwunschenen Wald bis zu einer natürlichen Felskante, die einen mit einer mystischen Ruhe umfängt.

Geschichte der Burg

Die erste urkundliche Erwähnung einer Festung Girbadun datiert auf das Jahr 1137. Es wird angenommen, dass die Burg unter dem Dagsburger Grafen Hugo IX. als Ersatz des im 11. Jahrhundert zerstörten Castrum Burcberck entstand, um die Benediktinerabtei Altdorf bei Molsheim zu schützen. Nur 25 Jahre nach der ersten Erwähnung ließ Friedrich I. Barbarossa die Festung 1162 ebenfalls zerstören. Später ließ sein Enkel Friedrich II. ab 1219 eine neue Festung mit Saalbau und zweitem Bergfried bauen, während die erhaltenen Teile der alten Festung im Besitz der Dagsburger verblieben.

1226 sowie 1241 gingen beide Teile der Burg Girbaden an den Straßburger Bischof Berthold I. von Teck. Nachdem dem Wiederaufbau überstand die Girbaden den Bauernkrieg unbeschadet. Im Dreißigjährigen Krieg gelang es den Schweden jedoch, die riesige Burg bei ihrem dritten Anlauf im Jahr 1633 einzunehmen und zu zerstören. Seit 1898 steht die Ruine unter Denkmalschutz. In der Zeit von 1968 bis 1973 unternahm man umfangreiche Sanierungsarbeiten zur Sicherung der Mauern. Die Kernburg ist wegen Einsturzgefahr jedoch für Besucher bis dato gesperrt.

Anfahrt, Anforderungen und GPS-Daten zur Wanderung

Anfahrt mit dem Auto: Ab Strasbourg über die A35 und A352/D1420 bis Höhe Heiligenberg, dort nach Mollkirch abfahren und der D207 und D204 nach Grendelbruch folgen. Dann in Grendelbruch rechts auf die Rue du Quartier Guirbaden abbiegen und der Straße hoch an den Waldrand folgen. Alternativ ist die Anfahrt ab Rosheim über die D604 möglich.
Bus und Bahn: -

AusgangspunktObere Ende der Rue du Quartier Guirbaden
KoordinatenN 48.4948, E 7.3335
Gehzeit3 Stunden
Distanzca. 7,7 km
Anstiege230 HM
AnforderungenTechnisch leichte Wanderung auf Pfaden, die teils auch gut barfuß gelaufen werden können.
EinkehrAuf der Strecke keine, die Burgruinen sind schöne Rastplätze, Restaurants in Obersteinbach
GPS-DatenWanderung Grendelbruch - Guirbaden gpx
KML-DatenWanderung Grendelbruch - Guirbaden kml

Wanderkarte zum Château de Guirbaden

Höhenprofil

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