Obersteinbach zählt zu den nördlichsten Dörfern im Elsass. Oberhalb der Dächer des Ortes wacht die Burgruine Arnsberg über das idyllische Tal. Der Aufstieg führt uns zunächst um den Schlossberg bis zum Wachtfels.
Wir starten die Wanderung zur Burgruine Petit-Arnsbourg bzw. Klein-Arnsberg beim Parkplatz schräg gegenüber dem Maison des Châteaux Forts des Vosges du Nord. Der wohlklingende französische Name bedeutet im Deutschen: Haus der Burgen in Obersteinbach. Auf den ersten Schritten passieren wir das Hotel Anthon und folgen der Hauptstraße bis zum (1) Wanderers Haus. Dort biegen wir links in die Rue de'lArnsbourg ab und orientieren uns fortan an der Markierung gelber Ring.
Bei dieser Tour können wir es langsam angehen. Zum einen ist die Tour nicht allzu lang, zum anderen wird der Weg im Bereich der letzten Wohnhäuser deutlich steiler. Nachdem wir im Wald eine Linkskurve durchlaufen haben, treffen wir auf den Elsässischen Burgenweg und biegen links ab, sodass wenige Schritte weiter der (2) Wolfsfelsen steil in die Höhe ragt. Der Felsen wird auch zum Klettern genutzt, war bei Drucklegung dieses Buchs jedoch vorübergehend geschlossen.
Links wären es nur wenige Minuten bis zur Burgruine Klein-Arnsberg. Um auf dem Rundweg zu bleiben, biegen wir rechts ab und folgen dem steilen Pfad über die Ostseite des Schlossbergs. Wo der Pfad weiter oben endet, biegen wir erneut rechts ab, überwinden den höchsten Punkt der Wanderung und erreichen schließlich die nicht näher benannte (3) Passhöhe zwischen dem Schlossberg und dem nördlich daran anschließenden Arnsberg.
Auf der Anhöhe biegen wir links ab, womit wir uns weiterhin noch kurz auf dem Burgenweg befinden. Circa 130 Meter weiter wechseln wir mit dem gelben Ring rechts auf den zum Teil von Heidekraut und Heidelbeeren gesäumten Waldpfad. Wo der Pfad endet, halten wir uns links, laufen zunächst noch in südlicher Richtung bergab, dann Richtung Osten wieder bergan. Nachdem sich die Sicht kurz nach Südwesten zum Steinbacher Wintersberg hin öffnet, erreichen wir den (4) Wachtfels. Direkt oberhalb von Obersteinbach gelegen, erfordert der Zugang auf den exponierten Felsen Trittsicherheit und auch Schwindelfreiheit. Wer beides mit sich bringt, kann sich über eine herrliche Aussicht über weite Teile des Steinbachtals zu den umliegenden Bergen und Kuppen freuen.
Eindrücke vom Wachtfelsen bei Obersteinbach im Elsass
Nach dem Abstecher auf den Wachtfels folgen wir dem Wanderweg weiter über die Südseite des Schlossbergs, eh wir 200 Meter weiter rechts auf den Pfad wechseln. Zur Orientierung helfen hier auch die Symbole des Elsässischen (rot) sowie des Deutsch-Französischen Burgenwegs (schwarz). Beim Abstieg zur Burgruine ist Vorsicht geboten. Auf dem Pfad sammelt sich gerne das Laub, womit Stufen, Steine und auch zur Sicherung genutzte Eisen oft unsichtbar sind. Wer mit Wanderstöcke dabei ist, ist im Vorteil. Nach gut 300 Metern haben wir diesen Abschnitt bewältigt und sehen wir vor uns den Bergfried von (5) Klein-Arnsberg. Der Turm bzw. das, was von ihm die Jahrhunderte überdauert hat, ist der auffallendste Bestandteil der Festung.
Der Zugang in die Burgruine der Petit Arnsbourg erfolgt durch einen Halsgraben auf der Nordseite sowie über eine luftige Gitterrosttreppe. An ihr schließt sich eine teils durch den Fels getriebene, teils im Freien verlaufende Steintreppe an. Auf der Südseite der Ruine angelangt, liegen uns die Häuser von Obersteinbach sowie weite Teile des Tals zu Füßen. Außer einer Zisterne, zwei Felsenkammern und den Resten eines Wohnbaus ist von der Festung selbst nur wenig erhalten.
Beim anschließenden Rückweg folgen wir den Wegmarkierungen gelber Kreis sowie der Burgensymbole vom Halsgraben über den unteren Pfad bis hinunter auf einen breiteren Weg. Ab dort gelangen wir weiter bergab über den Fuß des Wachtfels und schließlich halblinks zur Hauptstraße. Dort biegen wir links ab, passieren einige Brunnen und kommen schließlich wieder zu unserem Ausgangspunkt beim Haus der Burgen in (E) Obersteinbach.
Die ältesten Erwähnungen der Burg stammen aus dem frühen 14. Jahrhundert. Aufgrund der Architektur wird angenommen, dass die Festung bereits zur Zeit der Staufer, spätestens jedoch Mitte des 13. Jahrhundert errichtet wurde. Das Ende von Klein-Arnsberg besiegelte der Dreißigjährige Krieg, in dessen Verlauf die Burg 1635 zerstört und nicht wieder aufgebaut wurde.
Anfahrt mit dem Auto: Die Zufahrt erfolgt ab Wissembourg auf der D77 und D3 über Lembach bis nach Obersteinbach. Der Parkplatz befindet sich gegenüber dem Maison des Châteaux-Forts.
Bus und Bahn: Von April bis Anfang November bestehen Busverbindungen ab Wissembourg, Linie 317, zur Haltestelle Arnsbourg Obersteinbach.
Ausgangspunkt | Obersteinbach |
Koordinaten | N 49.0359, E 7.6873 |
Gehzeit | 1.45 Stunde |
Distanz | ca. 4,1 km |
Anstiege | 220 HM |
Anforderungen | T3, technisch anspruchsvolle Runde auf Waldwegen und Pfaden, die auch felsige Passagen beinhalten. |
Einkehr | Auf der Strecke keine, Restaurant in Obersteinbach |
GPS-Daten | Wanderung Petit Arnsbourg gpx |
KML-Daten | Wanderung Petit Arnsbourg kml |