Obernai hat sich schnell zu einem unserer Lieblingsorte im Elsass entwickelt. Ein nettes Hotel tut sein Übriges hinzu. Passend zu unseren Wanderungen am Odilienberg sucht sich Lars das kleine, aber hübsche Hotel Sainte-Odile aus.
Da sich das Haus inmitten der Fußgängerzone von Obernai befindet, lassen wir unser Auto auf dem kostenfreien Parking des Remparts Pferchel, außerhalb der Stadtbefestigung, stehen. Von dort aus brauchen wir zu Fuß keine fünf Minuten bis zum Hotel.
Frühstücksraum im Sainte-Odile
Etwas irritiert stehen wir beim ersten Besuch vor dem Eingang. In der Gasse nutzen die Restaurants natürlich jeden Platz für ihre Tische aus. So auch beim Sainte-Odile. Wir sind noch im Glauben, vor dem Restaurant-Eingang zu stehen,
da kommt auch schon das aufmerksame Personal und lotst uns zur winzigen Anmeldung. Ja, Obernai ist ein Fachwerk-Städtchen. Die Häuser sind klein und somit auch der Platz darin. Eine große Lobby wäre Platzverschwendung.
Je nachdem, auf wen man trifft, spricht das Personal etwas bis perfektes Deutsch. So kommen wir trotz mangelnder Französischkenntnisse bei jedem unserer Besuche gut zurecht und freuen uns immer wieder über Tipps für Ausflüge in die Umgebung. Zudem erfahren wir im Hotel so einiges über die elsässische Geschichte. Doch erst wird das Zimmer bezogen.
Meist bekommen wir eines in Richtung der Fußgängerzone. Durch die Fenster hat man einen schönen Blick raus auf die Fachwerkhäuser der Straße. Sind diese geschlossen, ist es drinnen trotzdem angenehm ruhig. Sind sie offen, kann man sich im Frühling am Klappern der Störche auf dem Dach erfreuen.
Natürlich sind auch die Zimmer durch die Innenstadtlage klein und ist das Bad teilweise winzig mit Dusche. Aber wer braucht schon den großen Luxus, um sich wohl zu fühlen? Hier ist es sauber und auch wenn die Möbel der Zimmer etwas in die Jahre gekommen sind, ist es gemütlich.
Allerdings sollte man sich von einem Grand lit, also einem großen Bett, nicht täuschen lassen. In Frankreich gilt ein Bett mit einer Breite von 1,40 Meter als Grand lit. Manche Paare empfinden das als zu schmal und sollten lieber ein Deux Lit-Zimmer buchen. Das hat zwei getrennte Betten.
Im gemütlichen Restaurant Santa Maria haben wir schon so einige schöne Abende verbracht. Es ist eigentlich eine Pizzeria, bietet aber auch elsässische Spezialitäten, wie gebackenen Munsterkäse, an.
Das ist ganz schön deftig, aber richtig lecker. Meistens aber genießen wir den leckeren Flammkuchen in verschiedenen Varianten und ein, zwei … Gläser Pinot blanc oder Gewürztraminer, den wahrscheinlich berühmtesten der Elsässer Weine.
Natürlich fängt ein Wandertag mit einem guten Frühstück an. Wie üblich in Frankreich kostet dies extra, aber da es im Sainte-Odile als Büfett serviert wird, ist ein satter Start in den Tag gewiss. Ganz der Heiligen Odilia gewidmet, gibt es einen extra Frühstücksraum.
Sobald es die Temperaturen zulassen, kann aber auch im Straßencafé gefrühstückt werden. Bei frischem Obst und Brot, Wurst und Käse, leckerem Gebäck, Joghurt, Cerealien und einiges mehr ist sicher für jeden etwas dabei.
Es ist ja eigentlich untypisch für uns, ein Hotel öfters zu besuchen. Werden wir so langsam alt? Keine Ahnung, aber jedes Mal, wenn Lars das Sainte-Odile bucht, habe ich ein Juhu-Gefühl. So haben wir auch schon meine Schwiegereltern hierher geschleppt und mit ihnen zwei lustige Abende im Santa Maria verbracht.