Da wir aus einer der wärmsten Regionen Deutschlands kommen, sind wir an Wärme einiges gewohnt. Doch wenn es am Hochrhein heiß ist, dann ist es im Elsass so richtig heiß. So brennt die Sonne bei unserem ersten Besuch im Tal der Andlau gnadenlos auf uns herab und flimmert die Hitze über den Weinbergen.
Damit freuen wir uns über jeden Schatten, der uns etwas Abkühlung verschafft. Auch sind wir ganz froh, als wir nach einer wetterbedingt schweißtreibenden Tour beim Hôtel du Château d'Andlau ankommen. Wie der Ort Barr liegt dieses im Tal der Andlau, wenn auch etwas außerhalb der geschlossenen Bebauung an der Straße nach Le Hohwald.
Durch den beim Hotel dichten, hohen Wald und das Flüsschen Andlau wird das Klima gleich angenehmer. Wir können direkt am Haus parken und haben nur Natur um uns herum. Bei unserer Ankunft ist die Rezeption leider verlassen. Doch im Nachbarhaus finden wir jemand. Wir sind früh dran.
Normalerweise sind die Türen des Hotels mittags verschlossen, um ungebetene Gäste abzuhalten. Hotelgäste können sich während dieser Zeit mit einem Zahlencode behelfen. Das Personal spricht deutsch, womit das Einchecken problemlos und zügig geht.
Durch einen verwinkelten Gang kommen wir zu unserem Zimmer unter dem Dach. Ob man hier schlafen kann, bei knapp 40°C Außentemperatur? Zu unserer Überraschung ist es im Raum angenehm kühl. Wir können das Fenster offen lassen und bleiben trotz der Nähe zum Bach, den wir rauschen hören, von Mücken verschont.
Auch wenn das Zimmer mit seiner Glitzertapete eher traditionell schlicht wirkt, sind wir zufrieden und fühlen uns gut aufgehoben. Einzig ein Kühlschrank fehlt uns, da wir durch die sommerliche Hitze nur noch warmes Mineralwasser für unseren nächsten Wandertag haben.
Zum Hotel gehört ein Restaurant. Auch dieses wirkt mit seinen dunklen Holzvertäfelungen recht urig. Weil wir samstags eher durstig als hungrig sind und sonntags Ruhetag ist, essen wir außerhalb. Da die Speisekarte nur komplette Menüs beinhaltet, wäre es für uns wohl auch zu viel geworden. Das Elsässer Essen ist einfach zu deftig, um an einem heißen Sommertag mehrere Gänge schlemmen zu können.
Aber wir frühstücken im Hotel. Wie in Frankreich üblich, wird dieses extra berechnet. Doch es lohnt sich. Beim Büfett gibt es frisches Baguette, Kleingebäck, Wurst, Käse, Marmelade, Kuchen, den berühmten Elsässer Bibbeleskäs, also eine Quarkspeise, und einiges mehr. Damit ist ein leckerer und satter Start in den Tag gewiss.
Insgesamt haben wir das Hôtel du Château d'Andlau als schönes und naturnahes Hotel erlebt. Es liegt zwar abseits, sodass man ein Auto für die Anreise braucht. Dafür sind nachts nur die Geräusche von Bach und Wald durch das offene Fenster zu hören. Zuletzt ist das Hotel insbesondere an heißen Tagen ein echter Tipp, da es hier ein paar Grad kühler als im Dorf Andlau oder in der Elsässer Ebene bleibt.